Le Mans – Maintaler Fahrzeugtransporter mit ordentlich PS im Laderaum. Fotos: Maintaler Express Logistik GmbH & Co. KG
Markus Grenzer leitet die Maintaler Gruppe. Sein Credo: Qualität und Wertschätzung. Damit punktet er nicht nur beim Kunden, sondern ganz besonders auch bei seinen Mitarbeitern.
Herr Grenzer: In mehr als 30 Jahren Firmengeschichte hat Maintaler Logistik beachtliche Entwicklungen vollzogen. Heute sind Notfalllogistik, Thermotransporte, Eventlogistik und Fahrzeugtransporte die Grundpfeiler des Geschäfts. Kann man sagen, Fahrzeugtransporte sind quasi Champions League, was den Anspruch betrifft?
Auf jeden Fall. Wir haben einmal sechs Bugatti der „Legenden“-Reihe transportiert. Das waren damals alles Einzelstücke mit einem Wert von über 15 Millionen Euro. Bei solchen Transporten ist besondere Sorgfalt und Umsicht der Fahrer gefragt. Das ist bei so hochwertigen Fahrzeugen oft Millimeterarbeit. In dieser Sparte erfahren sowohl unsere Fahrer als auch wir als Dienstleister noch besonders große Wertschätzung. Im Bereich Event-Logistik ist das ähnlich. Da sind unsere Fahrer nicht selten wie ein Teil des Veranstaltungsteams. Deshalb suchen wir Fahrer, die das mit Herzblut machen und Spaß daran haben.
Wie viele Mitarbeiter beschäftigen Sie aktuell?
Unser Team umfasst derzeit 157 Mitarbeiter, davon 115 Fahrerinnen und Fahrer. Wir haben 115 Fahrzeuge im Einsatz und zusätzlich 74 Auflieger und Anhänger.
Und was zeichnet Maintaler als Arbeitgeber aus?
Wir legen sehr viel Wert auf ein familiäres Arbeitsklima. Uns liegt jeder Mitarbeiter am Herzen. Es ist mir wichtig, für die Probleme der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ansprechbar zu bleiben und zu helfen, wo es mir möglich ist. Meine Bürotür ist dafür immer offen. Bei uns herrscht ein gutes Arbeitsklima, und auch der Spaß kommt nicht zu kurz – bei uns wird viel gelacht. Wir haben während Corona keine Mitarbeiter entlassen, sondern haben im Team nach Möglichkeiten gesucht, Touren außerhalb unseres Tagesgeschäftes zu finden. Hierdurch konnten wir fast alle Mitarbeiter halten und deren Verdienstausfälle so minimal wie möglich halten. Das war uns besonders wichtig, auch wenn wir als Firma dabei nichts verdient haben. Ein Investor hätte wahrscheinlich die Reißleine gezogen und Mitarbeiter entlassen. Wir haben aber einen anderen Anspruch.
Die Arbeitgebermarke wird immer wichtiger, sehen Sie das auch so, und wenn ja, was sind Ihre Erfahrungen damit?
Das ist mit Sicherheit richtig. In den letzten Jahren ist es immer schwieriger geworden, gutes Fachpersonal zu finden – sowohl Berufskraftfahrer als auch für das Büro. Wir bekommen zwar viele Bewerbungen, aber die Qualifikationen sind oft nicht ausreichend. Um das Thema Employer Branding zu stärken haben wir eine neue Agentur beauftragt. Sie unterstützt uns neben einem komplett neuen Außenauftritt wie Logo und Website auch dabei zu zeigen, was wir als Arbeitgeber zu bieten haben (Benefits, familiäres Arbeitsumfeld, soziales Engagement und ähnliches). Das ist zum einen wichtig, um neue Mitarbeiter zu finden, aber auch um bestehendes Personal zu halten.
Was haben Sie bis jetzt in Angriff genommen, und was planen Sie für die Zukunft umzusetzen?
Wir sind momentan sehr aktiv auf Facebook und Instagram. Rücklauf auf Stellenanzeigen für Berufskraftfahrerinnen und -fahrer bekommen wir zum größten Teil über Facebook. Wir planen, diese Plattformen in Zukunft noch mehr zu bespielen. Durch Mundpropaganda finden wir auch regelmäßig neues Personal. Auf unserer Website findet man ebenfalls jederzeit alle offenen Stellen. Mitarbeiter für Büro und Verwaltung finden wir eher über Jobbörsen wie Stepstone und Indeed, Xing oder LinkedIn und durch Headhunter.
DIE MAINTALER GRUPPE
Gegründet 1991 vereint die Gruppe mehrere Marken unter einem Dach: Maintaler Notfalllogistik, Maintaler Thermosprint, Maintaler Event Trucking und Maintaler Fahrzeugtransporte. Die Flotte umfasst alle Klassen vom leichten Transporter bis zum schweren Spezial-Lkw. Das Unternehmen wird in zweiter Generation familiengeführt. Maintaler ist spezialisiert auf Qualitätstransport mit höchsten Ansprüchen.
Es kommen also viele Bewerbungen über Social Media rein?
Ja, im Fahrerbereich auf jeden Fall. Wobei mir der Weg per E-Mail an jobs@maintaler.de lieber ist. Den Bewerbungsprozess werden wir in Kürze noch vereinfachen und komplett über unsere Homepage leiten. Bewerberinnen und Bewerber müssen sich dann nur durchklicken und ihren Lebenslauf hochladen. Auf den legen wir großen Wert. Es ist uns wichtig zu wissen, wer bei uns arbeiten möchte. Wir suchen langfristige Mitarbeiter. Im November etwa hatten wir 13 Jubilare mit 5-, 10- und 15-jährigen Betriebszugehörigkeiten. Das ist unser Ziel – glückliche, langjährige Mitarbeiter, auf die wir uns verlassen können und umgekehrt.
Wie erklären Sie sich, dass Sie so viele Mitarbeiter haben, die so lange Ihrem Unternehmen treu sind? Erhalten Sie ein Feedback von den Mitarbeitern?
Ich denke, weil wir das familiäre Umfeld wirklich leben und das nicht nur ein Werbespruch für uns ist. Wir versuchen wirklich, immer alles möglich zu machen – von Urlaubswunsch bis zum Arzttermin. Wir haben auch schon Touren spontan komplett umbesetzt, weil ein direkter Angehöriger eines Fahrers im Sterben lag. So etwas geht bei uns, und das ist uns wichtig. Natürlich spielt auch ein fairer Lohn eine große Rolle und gutes Arbeitsequipment. Schöne Büroflächen und top ausgestattete Lkw sind für uns ein Ausdruck von Wertschätzung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Stellen sich Ihre Fahrer ihren Lkw selbst zusammen?
Wir haben aktuell zwei Marken im Fuhrpark. Wenn ein Fahrer eine Weile dabei ist und gute Arbeit macht, dann kann er bei Neuanschaffungen zwischen den Marken wählen. Die Grundausstattung ist schon sehr hochwertig, aber der Fahrer bekommt trotzdem die Ausstattungsliste und kann sagen, was er braucht oder möchte. Normalerweise haben wir zum Beispiel Aluoptik. Einer unserer Fahrer wollte lieber Holzoptik haben, da gehen wir schon sehr drauf ein. Gerade jetzt haben wir einen Fahrer, der einen sehr hochwertigen Zug bekommen wird, der hat sich tausendmal bedankt und gefreut und gesagt, dass er das noch nie durfte: das Auto und Ausstattung mit auswählen und zum anderen auch direkt vom Werk abholen. Das ist noch einmal ein bisschen was Besonderes.
Island – Materialtransport zum WM-Quali-Fussballspiel Island gegen Deutschland in Reykjavik
Maintaler transportiert auch schwere Landmaschinen beziehungsweise generell auch sehr breite oder hohe Ladungen
In schönen Büroräumen arbeitet es sich besser
Emotionale Verabschiedung eines Mitgliedes der Maintaler-Familie – nach 27 gemeinsamen Jahren
Und die Büromitarbeiter? Was schätzen diese an ihrem Arbeitgeber?
Das familiäre Arbeitsumfeld, unsere Räumlichkeiten sowie die lockere Arbeitsatmosphäre. Die Arbeit haben wir in Schichten organisiert, mit flexiblen Arbeitszeiten. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben ein Mitspracherecht und dürfen ihre Schichten bei Bedarf untereinander tauschen. Diese Flexibilität wissen sie sehr zu schätzen. Wir übertragen unserem Personal ein hohes Maß an Eigenverantwortung, auf diese Weise
entsteht keine Monotonie. Ich denke, auch das ist ein Pluspunkt. Außerdem haben wir eine sehr konstruktive Fehlerkultur. Wenn mal etwas nicht optimal läuft, dann schauen wir gemeinsam mit den Betroffenen, was verbessert werden kann. Und wir arbeiten darauf hin, unsere Auszubildenden zu übernehmen. Zwei unserer ehemaligen Azubis sind im letzten Jahr zu Teamleitern befördert worden.
Le Mans – Verladung von Rennfahrzeugen und Material