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Für die 30 Auszubildenden zum Berufskraftfahrer der Werner-von-Siemens-Schule fand im September dieses Jahres auf dem SVG Autohof Hessenland Rast in Kirchheim eine lehrreiche Veranstaltung im Bereich der Verkehrssicherheit und Präventionsarbeit des Polizeipräsidiums Osthessen statt. Die beiden Berufsschullehrer, Jörg Biemer und Alexander Streng, begleiteten die Schulklasse nach Kirchheim.

Emil Hahner und Mario Döring (Polizei), Klaus Poppe (BGL Mitte), Manfred Hirth (ADAC) und weitere Vertreter von Netzwerkpartnern zeigten zum Thema Verkehrssicherheit anschaulich verschiedene Möglichkeiten auf, wie sich Gefahrensituationen bereits im Vorfeld vermeiden lassen.

Beispiel Holztransporte

Der eindrucksvolle Vortrag von Mario Döring, der von vielen Kontrollsituationen aus der Realität berichtete, zeigte am konkreten Beispiel „Holztransporte“, dass bei „Verladeempfehlung und Ladungssicherung für Rohholz im Straßentransport“ dringend Nachbesserung, Anpassung und Überarbeitung der Empfehlungen von 2006 angezeigt sei. Besonders vor dem Hintergrund, dass im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Osthessen sowohl aktuell als auch rückblickend immer wieder zu Unfällen mit Holztransportfahrzeugen kommt.

Anpassung notwendig

Döring führte aus, dass für Aufbauhersteller, Holztransportunternehmen eine umfängliche und praxisorientierte Ladungssicherungsvorgabe zur Beförderung von Stämmen auf Holztransportfahrzeugen, die dem aktuellen Stand der Technik sowie der bestehenden Transportwirklichkeit gerecht wird, dringend erforderlich sei. Denn: Bei den meisten Unfällen hat sich gezeigt, dass die derzeitigen Vorgaben aus der bestehenden „Verladeempfehlung Rohholz längs geladen bis 6 Meter“ in Inhalt und Umfang nicht mehr den heutigen Ansprüchen in Sachen Beladeweise und Ladungssicherung entsprechen. Schwierig sei zudem, dass sich für Langholztransporte weder in gesetzlichen Bestimmungen noch in anderweitig öffentlich zugänglichen Quellen wirklich praxisanwendbare Beladungs- und Ladungssicherungsvorgaben finden.

Kontrollen verstärken

Die Kontrollbehörden sind sensibilisiert und durch die Unfallhäufungen im Rahmen ihres dienstlichen Präventionsauftrages dazu veranlasst, Kontrollen zu intensivieren und derartige Holztransporte aus dem Verkehr zu ziehen“, betonte Döring. Um eine weitere tiefgreifende Beeinträchtigung des ohnehin bereits anspruchsvollen Holztransportgeschäftes durch diese Kontrollen erst gar nicht entstehen zu lassen, wäre es aus Sicht der Holztransportbranche und der Kontrollbehörden sicherlich gleichermaßen zielführend, durch Anpassung bestehender Beladungs- und Ladungssicherungsvorgaben an den heutigen aktuellen Stand der Technik, Beförderungs- und Verkehrssicherheit zu schaffen.
Abschließend sagte Döring: „Dieses Ziel kann allerdings nur dann erreicht werden, wenn alle am Holztransportprozess beteiligten Personen und Unternehmen ihrer Verantwortung durch entsprechendes Knowhow und technisches Equipment überhaupt gerecht werden können.“
Das Feedback war einhellig: Die angehenden Berufskraftfahrer waren begeistert.

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