Credit: Capabus

Studien zufolge fehlten deutschen Transport- und Logistikunternehmern im Jahr 2023 etwa 70.000 Fahrer. Mit unterschiedlichen Maßnahmen wird versucht, diesen Mangel zu beheben. Eine Verbesserung des Berufsimages oder der Führerschein ab 17 sind etwa im Gespräch.

Der auf den Transportsektor spezialisierte Personaldienstleister Capa aus dem rheinland-pfälzischen Mainz geht einen anderen Weg. Bisher hatte der Dienstleister versucht, Fahrer aus Süd- oder Osteuropa zu rekrutieren. Doch:

Die Rekrutierungspotenziale innerhalb der EU neigen sich dem Ende zu.

Bernd Albrecht

Jetzt richtet der Personaldienstleister seinen Fokus nach Marokko.

Herausforderung: Bescheinigungen und Zertifikate

Die sprachliche Hürde ist dabei vergleichsweise undramatisch. Erfahrungen des Dienstleisters zufolge tun sich Menschen aus Marokko relativ leicht mit dem Deutschlernen. Problematischer ist der Bereich Bescheinigungen und Zertifikate. Marokkanische Führerscheine werden in der EU nicht anerkannt, außerdem brauchen die Bewerber ein Visum.

Capa bietet deshalb ein sogenanntes Homologationstraining mit Weiterbildungen und Zertifizierungen an einem zentralen Ort in Deutschland an. Nach diesem 12- bis 16-wöchentlichen Kurs verfügen die angehenden Kraftfahrer über eine grundsätzliche Ausbildung nach dem Berufskraftfahrerqualifikationsgesetz, einen Erste-Hilfe-Kurs und eine deutsche Fahrerlaubnis der Klassen B und C.

Erste Praxiseinsätze gibt es schon. So hat ein großes süddeutsches ÖPNV-Unternehmen mithilfe dieses Modells bereits Fahrer aus Marokko rekrutiert.

Übrigens: Die SVG Hessen unterstützt ihre Mitgliedsunternehmen auch bei Fahrermangel und vermittelt erfahrene Trucker. Mehr Infos hier: https://www.svg-hessen.de/fahrzeugservices/fahrervermittlung

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