Credit: Ineratec
Technologieoffenheit – so heißt das Stichwort. Es meint, sich bei den alternativen Antrieben nicht einseitig auf batterieelektrisch oder Wasserstoff festzulegen. Eine weitere Möglichkeit des klimaneutralen Antriebs wären e-Fuels, also synthetische Kraftstoffe. Diese werden nicht aus fossilen Bestandteilen erzeugt, sondern chemisch „designt“ aus Wasserstoff und Kohlendioxid. Ein anspruchsvolles Verfahren.
Ein neues Projekt in Frankfurt/Main macht jetzt einen großen Schritt in Richtung der kommerziellen Nutzung von e-Fuels. Im Industriepark Frankfurt-Höchst wurde gerade Europas größte Produktionsanlage für e-Fuels in Betrieb genommen. Jährlich soll sie bis zu 2500 Tonnen CO₂-neutrale synthetische Kraftstoffe produzieren.
Die Ansiedlung im Industriepark hat handfeste Gründe. Die Rohstoffe für die Herstellung des synthetischen Kraftstoffs stammen aus benachbarten biochemischen Unternehmen: das Kohlendioxid aus einer Biogasanlage, welche Abfälle recycelt; der Wasserstoff aus der Produktion von Chlor.
Aus den Rohstoffen wird in der Anlage synthetisches Rohöl erzeugt, das dann zu e-Kerosin für Flugzeuge, aber auch zu e-Diesel und anderen Produkten weiterveredelt wird. Das Verfahren ist, wie gesagt, aufwendig und auch energieintensiv. Der Vorteil der Technologie: Die bestehende Infrastruktur kann weiter genutzt werden. Das heißt, dass zum Beispiel für synthetischen Diesel die gleichen Tankstellen und Fahrzeuge benutzt werden können wie für konventionellen. Ob sich diese Technologie langfristig etablieren kann, kann auch dieses Projekt zeigen.
ERA ONE heißt die Anlage, die von dem Unternehmen INERATEC betrieben und unter anderem von der Europäischen Investitionsbank und dem Bundesumweltministerium gefördert wird.