Credit: privat

Ob Reifendienst oder Containerdienst – die Erich Depping & Sohn GmbH steht seit über 70 Jahren für professionelle Dienstleistungen sowie verbindlichen Service.
Depping ist ein echtes Familienunternehmen mit Sitz im Camp-Phönix-Park. Heute managen Markus Depping und seine Schwester Michaela Loi das Unternehmen mit viel Enthusiasmus. Eine Win-win Situation: Denn die positive Ausstrahlung der Geschäftsführung überträgt sich auf die Mitarbeiter und die Kunden.

Jeder hat seine Position

Als wir im Camp Phönix in Eschborn an einem kalten, grauen Vormittag auf dem Gelände des Familienunternehmens Erich Depping & Sohn GmbH ankommen, ist der Betrieb in vollem Gang – Container werden entleert und auch beim Reifenservice herrscht um diese Uhrzeit Hochbetrieb. Im Büro von Markus Depping und seiner Schwester Michaela ist es dagegen relativ ruhig. Die beiden sind ein eingespieltes Team. Auf Außenstehende wirken sie sehr harmonisch. Michaela Loi lacht: „Das war nicht immer so. Wir arbeiten mittlerweile seit über 20 Jahren eng zusammen, aber es gab auch durchaus Zeiten, da funktionierte das nicht so gut.“
Das kann Markus, der jüngere Bruder, nur bestätigen: „Sicher gab es Situationen, in denen es ein bisschen geknirscht hat, inzwischen haben wir eine klare Aufteilung, jeder hat seine Position gefunden. Meine Schwester ist fürs Administrative zuständig, das kann ich wirklich nicht, dazu bin ich nicht strukturiert genug, zu wenig ordnungsliebend. Ich bin eher Generalist. Beide wissen wir jedoch, dass wir uns aufeinander verlassen können.“ Und er ergänzt: „Wichtig ist, dass die Arbeit Spaß macht. Wachstum auf Teufel komm raus, das ist nicht unbedingt meins. Es ist eher eine gedeihliche Entwicklung, und wir verstehen hier weitestgehend das, was wir tun, und können abends beruhigt ins Bett gehen. Das ist schon eine ganze Menge.“

Ein Blick zurück

Angefangen hat alles direkt nach dem Krieg, 1946, als Markus‘ Großvater kleine Kurierdienste für Lebensmittelgeschäfte und die Metzgerei vor Ort übernahm. Später kam dann aus amerikanischen Armee-Beständen ein erster richtiger Laster dazu. Aus Erzählungen weiß Markus Depping, dass sein Großvater nicht nur Lebensmittel gefahren hat, sondern mit dem Laster auch die Fußballmannschaft zu Auswärtsspielen befördert wurde.
Zusätzlich transportierte Erich Depping Sand, Steine und Kies – alles, was zu dieser Zeit dringend benötigt wurde – zum Beispiel für den Bau von neuen Straßen. Knapp zehn Jahre später stellte Erich Depping auf ein reines Kipper-Geschäft um – mit sogenannten Dreiseitenkippern. Kurz darauf steigt bereits die zweite Generation mit ein. Markus‘ Großvater kann nach einem Unfall selbst nicht mehr fahren, sein Sohn Günter übernimmt nach und nach das Geschäft – ganz offiziell im Jahr 1980. Seither firmiert der Betrieb unter der Bezeichnung: Erich Depping & Sohn Transporte und Baustoffe. Kurz darauf steigt auch seine Ehefrau Edith mit ein.
Zusammen fangen sie mit dem Containerdienst an. Dazu wurden ein Fahrzeug eines befreundeten Unternehmers und eine Handvoll Container übernommen. „Während die Sand- und Kiestransporte nach und nach zurückgingen, konzentrierte man sich mehr und mehr auf die Entsorgung von Abfällen im Baubereich: Erdaushub, Bauschutt oder Mischschutt. Das alles wurde damals über Container abgedeckt“, erklärt Markus Depping.

Lebenswerk der Eltern

Die Geschwister erinnern sich: Unsere Eltern haben damals sehr viel Zeit und Energie in dieses Geschäft investiert.“ Michaela, Markus und Alexander waren zwar immer hautnah dabei, oft im Betrieb bei den Eltern und sehr stolz, wenn ihnen auf dem Schulweg einer „ihrer“ Laster begegnete, aber keiner von den dreien hatte Ambitionen, jemals das
Geschäft der Eltern zu übernehmen.
Markus Depping: „Ich wäre gerne Concierge im Adlon – nein, Spaß beiseite, wir drei haben erst einmal das gemacht, was wir dachten, stattdessen machen zu müssen.“ Für Markus Depping hieß das zunächst, eine Ausbildung zum Elektriker zu absolvieren. „Danach bin ich zur Bundeswehr. Anschließend wusste ich nicht so recht, wohin, und bin dann doch ins Unternehmen meiner Eltern zurückgekehrt. Ich fand es sogar ganz sexy hier zu arbeiten. Mir hat die Familienstruktur gefallen, ich kannte aber eben auch nichts anderes, mein Lehrbetrieb war ebenfalls ein familiär geführtes Unternehmen.“

Startschuss für die dritte Generation

1992 ist es dann so weit: Mit Markus Depping steigt die dritte Generation mit in den elterlichen Betrieb ein. Schon ein Jahr später steht der Umzug aus Niederhöchstadt nach Eschborn in den Camp-Phönix-Park an. Die Firma Depping ist die erste, die auf dem ehemaligen Areal der US-Army den Auftakt zu einem großen Gewerbegebiet bildet. Mit 8.000 Quadratmetern bietet das Gelände immens viel Platz zur Annahme von Schüttgütern, Grünabfällen, aber auch Raum für Lagerung und Auslieferung.
Seit 2000 ist Michaela Loi im Familienbetrieb mit dabei. Inzwischen teilen sich Markus Depping und seine Schwester die Geschäftsführung. „Obwohl für mich immer klar war, dass mein Bruder der Chef ist“, sagt Michaela Loi. „Ich habe einige Jahre in Italien gelebt. Als ich zurückkam, habe ich zunächst den Reifenservice geführt. Heute bin ich hauptsächlich für die Verwaltung und die Buchhaltung zuständig.“

Eine ungewöhnliche Kombination

Die Kombination Reifenservice und Containerdienst entstand eher zufällig.
„Durch die große Halle auf dem Gelände hatten wir enorme Kapazitäten – und schließlich war es eher Zufall, dass wir den Reifendienst übernommen haben“, erzählt Markus Depping. „Im Nachbarort gab es einen Reifendienst, Lkw-Besitzer aus der Umgebung haben dort alle ihre Reifen machen lassen.

Irgendwann hieß es, er wird seinen Betrieb schließen. Ich habe damals meinem Vater vorgeschlagen, dass wir doch in unserer Halle einen Reifendienst aufziehen könnten. Das wurde dann erst einmal nichts. Kurz darauf hat ein Cousin von uns den Reifendienst in Kronberg übernommen und ihn auch dort neu platziert. Als er nach einigen Jahren aufhören wollte, haben wir dann doch den kompletten Betrieb von ihm übernommen und hier bei uns installiert.“

Depping im Überblick

  • Containerdienst (Entsorgen, Versorgen, Recyclen)
  • Reifendienst (Sicher auf Achse)
  • 10 Fahrzeuge
  • 27 Mitarbeiter
  • Zertifizierter Entsorgungsbetrieb

Reifeneinlagerung inklusive

Zunächst war die Idee, dass die eigenen Lkw perfekt mit Reifen versorgt sind. „Das hat sich aber komplett anders entwickelt“, lacht Markus Depping. Heute spielt der Lkw-Bereich in puncto Reifenversorgung im Vergleich zum Pkw eher eine geringe Rolle. „Wir lagern unglaublich viele Reifen von Kunden ein, verkaufen auch sehr viele Reifen“, erklärt Markus Depping. „Den Reifendienst haben wir Stück für Stück entwickelt – und inzwischen ist er so, wie er jetzt dasteht.“
„Als wir anfingen“, ergänzt Michaela Loi, „waren es zunächst zwei getrennte Unternehmen. Erst 2005 haben wir dann die beiden Betriebe, Container- und Reifendienst, miteinander verschmolzen.“
„Ja“, sagt ihr Bruder, „das war in der Tat eine etwas ungewöhnliche Kombination, aber für unseren Betrieb hat es Genesung bedeutet.“

Zufriedene Mitarbeiter bleiben

Das Unternehmen Erich Depping & Sohn ist in dieser Zeit gewachsen. Heute sind in beiden Betrieben 27 Mitarbeiter beschäftigt. Der älteste Mitarbeiter ist seit 25 Jahren dabei, der jüngste seit einem halben Jahr. „Wir bilden selbst aus, schicken für die Berufskraftfahrerqualifizierung unsere Leute zur SVG. Wir zahlen das selbstverständlich, das ist für uns die Sicherheit, gute und qualifizierte Leute zu haben, die gerne bei uns arbeiten und auch bleiben“, betont Depping.
Ein weiteres großes Plus bei Depping: Die Fahrer erhalten auf Wunsch einen Dienst-Pkw, den dürfen sie sich in einer bestimmten
Preisklasse in den benachbarten Autohäusern selbst aussuchen. Mit Sicherheit eine zusätzliche Bindung an das Unternehmen. In den harten Lockdown-Zeiten der Corona-Pandemie waren die Geschwister ebenfalls für ihre Mitarbeiter da. „Wir sind in dieser Zeit sogar noch enger zusammengerückt“, berichtet Michaela Loi. „Viele unserer Mitarbeiter waren in dieser Zeit extrem verunsichert,
manche hatten Angst. Wir haben eine gemeinsame Mittagspause eingeführt – zu einer festen Zeit, immer zwischen 12 und 13 Uhr – das halten wir heute noch so.“

Einigkeit demonstrieren

„Meine Schwägerin, aber auch unsere Mutter und ich haben in dieser Zeit jeden Tag für alle gekocht. Die eine Stunde nutzten wir zum Essen, aber auch zum Austausch von Informationen. Uns war es wichtig, dass sich unsere Mitarbeiter bei uns gut aufgehoben fühlten und darauf vertrauen konnten, dass wir uns kümmern.“
Um die Abstands- und Hygieneregeln einhalten zu können, wurde in der großen Zelthalle gegessen, jeder hatte sein eigenes Besteck. Michaela Loi: „Wir haben Einigkeit demonstriert und das auch in die Gruppe getragen, in der Gemeinschaft haben wir diese Zeit gut überstanden.“

Zeit zum Ausschleichen

Die Eltern der Geschwister haben sich nach und nach aus dem Tagesgeschäft zurückgezogen und sind seit einigen Jahren nicht
mehr aktiv. Als Gesellschafter sind sie dem Unternehmen aber immer noch verbunden. „Wichtig war es, unseren Eltern die Zeit zu geben, sich ‚auszuschleichen‘ – ähnlich wie man es bei Medikamenten macht“, zieht Markus Depping den Vergleich. „Unserem Vater ist das erstaunlicherweise besser gelungen als unserer Mutter.
Sie war eigentlich nie Hausfrau, sondern bereits in jungen Jahren, schon mit Anfang 20, Geschäftsfrau. Der Betrieb war ihr Leben, ihr Zuhause. Sie kannte die Kunden, war in ständigem Kontakt mit ihnen, kannte deren Lebensgeschichte und fühlte sich dadurch allen Kunden sehr verbunden. Für sie war es ein schwerer Schritt, den Berufsalltag aufzugeben.“
Und wie sieht es mit der Nachfolge aus? Markus Depping: „Michaela hat Kinder, ich habe Kinder. Zu gegebener Zeit werden wir sicher eine Lösung finden.“

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