Credit: Tim Baumeister

Die Vision vom Logistikhof der Zukunft – KRAVAG Truck Parking packt sie gemeinsam mit den Unternehmen der Transport- und Logistikbranche an!

In den Abendstunden ist es auf den deutschen Autobahnen mehr als offensichtlich – insbesondere an den Transitrouten gibt es ein schwerwiegendes Problem: den Mangel an geeigneten Lkw-Parkplätzen.
Nach Angaben des Bundesverbandes Güterverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) fehlen bis zum Jahr 2023 in Deutschland rund 40.000 Lkw-Parkplätze in Autobahnnähe. Um diese – in den kommenden Jahren noch weiter steigende – Nachfrage an Lkw-Parkplätzen erfüllen zu können, müssen neben dem klassischen Ausbau der Infrastruktur wie Rastanlagen und Autohöfen auch neue, innovative Konzepte geschaffen und genutzt werden. Der Bau von Lkw-Parkplätzen wird dabei in vielen Fällen vom Naturschutz oder von Bürgerinitiativen verzögert. So dauert es in Deutschland nicht selten 10 Jahre oder länger, bis ein Parkplatzprojekt realisiert werden kann.

Unnötige Risiken vermeiden

Dass der Lkw-Parkplatzmangel nicht nur ein strukturelles Problem für Fernfahrer:innen ist, sondern auch ein schwerwiegendes Risiko für die Verkehrssicherheit auf deutschen Straßen darstellt, hat das Team von KRAVAG Truck Parking erkannt und eine App entwickelt, mit der Parkplätze auf privaten Geländen von Speditionen und anderen Unternehmen für Fernfahrerinnen und Fernfahrer geöffnet und von diesen reserviert werden können.
Als Versicherer sehen wir jeden Tag die Folgen der Parkplatznot: Die Fernfahrer:innen müssen viel zu lang nach einem Platz für die Nacht suchen, es drohen Lenkzeitverstöße, Übermüdung und Unfälle. Auf Parkplätzen abseits der Autobahn steigt außerdem die Gefahr von Ladungsdiebstählen„, bekräftigt Jan Dirk Dallmer, Vorstand der KRAVAG Versicherung.

KRAVAG Truck Parking

Mit dem KRAVAG Truck Parking hat die KRAVAG ein Airbnb an den Markt gebracht. Die Reservierung der Parkplätze kann sowohl durch die Disposition über die Web-Anwendung als auch durch die Fahrer:innen, per App vorgenommen werden. Vor Ort ermöglicht eine spezielle Zugangstechnik den Zugang zum Gelände, zu Sanitäranlagen und zu anderen Räumen, die von Übernachtungsgästen genutzt werden können. Im Grunde ist die App sogar eine Erweiterung im Vergleich zu klassischen
Buchungsportalen wie Airbnb – denn durch die Integration der Zugangstechnik ist das Kundenerlebnis an allen Standorten gleich.

Parken an 50 Standorten

Vor zwei Jahren berichteten wir bereits im HVS über das Projekt KRAVAG Truck Parking. Damals war es möglich, an 30 verschiedenen Standorten zu parken. Mittlerweile sind über die KRAVAG Truck Parking App mehr als 50 Gelände buchbar. „Das mittelfristige Ziel sind 200 Standorte in ganz Deutschland“, berichtet Tim Baumeister, Projektleiter und Mitgründer von KRAVAG Truck Parking. Rund 23.000 Fahrerinnen und Fahrer nutzen die App bereits. Das schnelle Wachstum und die Bekanntheit der App wurden dabei durch eine Zusammenarbeit mit der Aktion #LogistikHilft unterstützt, die seit Beginn der Pandemie kostenfreie
Dusch- und Sanitärcontainer an wichtigen Punkten wie beispielsweise Güterverkehrszentren anbietet.

Enge Zusammenarbeit

Um die Expansion des Projekts voranzutreiben, arbeitet das Team von KRAVAG Truck Parking eng mit Partnern, wie beispielsweise den regionalen Straßenverkehrsgenossenschaften, zusammen. Auch der SVG Autohof Merenberg ist bereits seit mehr als einem Jahr Partner von KRAVAG Truck Parking. Wer über das KRAVAG Truck Parking bucht, spart sich dabei die Nutzung der klassischen Ein- und Ausfahrttickets und kann sowohl die Schranken am Parkplatz als auch die Dusche im Autohof einfach über die App öffnen. Die Abrechnung der Parkgebühr erfolgt hierbei direkt über die Spedition.

In Bewegung bleiben

Dank KRAVAG Truck Parking gibt es auf dem Autohof Merenberg seit Kurzem eine besondere Attraktion: Ein sogenanntes Truckers Gym. Am 9. August 2022 wurde die Outdoor-Fitnessanlage im Rahmen einer kleinen Feier eröffnet. Das Fitnessstudio im Freien kann von Berufskraftfahrer:innen, aber natürlich auch von allen andern Besucher:innen des Autohofs Merenberg genutzt werden. KRAVAG Truck Parking hat die Anlage, übrigens bereits die 109. in ganz Europa, am SVG Autohof Merenberg gesponsert.
Für uns ist es sehr wichtig, dass wir für die Fernfahrer:innen unterwegs lebenswerte Räume schaffen, an denen sie sich gerne aufhalten. Auf dem SVG Autohof Merenberg haben wir daher in Kooperation mit Anna Kuzynin von der Truckers Life Foundation aus Breslau und Nils Kron von der SVG Hessen eG eine Truckers-Gym-Anlage gebaut. So besteht nach einem langen Tag im Fahrerhaus die Möglichkeit für Bewegung außerhalb des Fahrzeugs“, erläutert Tim Baumeister den klaren Fokus auf die Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer. Die Fitnessgeräte sind dabei wie in einem klassischen Zirkeltraining darauf abgestimmt,
möglichst viele Bereiche des Körpers zu trainieren – von Kardio- bis Krafttraining ist je nach den Wünschen der Nutzer alles möglich.

Logistikhof der Zukunft

Lebenswerte Räume für Fernfahrer:innen zu schaffen, ist auch Ziel des Förderprogramms Lkw-Stellplätze, kurz SteP, des Bundesamts für Güterverkehr (BAG), für das seit Sommer 2021 Anträge eingereicht werden können. Der Bund fördert hierbei private Parkraumkonzepte entlang von Autobahnen. Auch die SVG Hessen eG ist von Beginn an dabei und plant derzeit 86 geförderte Lkw-Stellplätze am SVG Autohof Elsinger Höhe.
Insgesamt können Investoren auf aktuell 90 Millionen Euro zurückgreifen, die Förderquote liegt je nach Projekt bei 80 oder 90 Prozent. Die höhere Förderquote zielt dabei besonders auf Unternehmen unter anderem aus Transport und Logistik ab, die an bestehenden Betriebshöfen freie Flächen anbieten können oder den bestehenden Betriebshof gezielt erweitern möchten. Innovative Konzepte sind also nicht nur gefragt – sondern werden nun auch staatlich gezielt gefördert.

Fördermittel gezielt einsetzen

Eingesetzt werden können die Fördermittel u. a. für die Errichtung und Einfriedung des Geländes, die Ausschilderung und Erweiterung von Parkraum und natürlich auch, um WCs und Duschmöglichkeiten anzubieten.
Selbst der Kauf von neuen Flächen ist im Sinne des Förderprogramms möglich. Rund um das Thema SteP-Förderung hat KRAVAG
Truck Parking bereits im letzten Jahr ein Konsortium zusammengestellt, das interessierte Unternehmen aus Transport und Logistik bei allen Schritten auf dem Weg zum Lkw-Parkplatz begleitet.
Das Team von KRAVAG Truck Parking konnte Anke Parson und Sven Krüger für das Thema der SteP-Förderung gewinnen. Anke Parson ist Mitbegründerin des Architekturbüros Urban Beta in Berlin und auf die Planung nachhaltiger Konzepte spezialisiert. Sven Krüger und sein Team von VK Partner sind Experten bei der Beratung auf dem Weg zur Akquise von Mitteln aus staatlichen Förderprogrammen. KRAVAG Truck Parking bringt hier noch die eigene Expertise zur Vermarktung von Lkw-Parkplätzen mit ein und zeichnet interessierten Unternehmen so den Weg von der Antragsstellung bis zur Bewirtschaftung der entstandenen
Flächen vor. Aktuell begleitet das Konsortium mehrere Dutzend Projekte, die sich in unterschiedlichen Realisierungsstadien befinden.

Nachhaltigkeit im Blick

Insgesamt haben bisher nur einige wenige Projekte vom BAG eine Förderzusage erhalten, was es für Interessierte umso attraktiver macht, jetzt aktiv zu werden – denn Fördermittel sind aktuell noch vorhanden.
Wer sich dafür entscheidet mit den Partnern vom KRAVAG Truck Parking zusammenzuarbeiten, entscheidet sich dafür, die neuen Flächen zukunftsfähig zu bauen. „Wir haben die Möglichkeit, nachhaltige Aufenthaltsorte zu schaffen. Dazu gehören auch Themen wie emissionsfreie Antriebsarten oder die Einbindung der Flächen in neue Logistikkonzepte.
Wenn man dies in der Planung schon berücksichtigt, wird es auch finanziell richtig attraktiv
“, so Architektin Anke Parson.
Es geht also nicht ausschließlich um die Schaffung von – dringend benötigtem – Lkw-Parkraum, vielmehr wird das Errichten von Orten, an denen die Transformation der Logistik stattfindet, gleich mitgedacht.
Diese Logistikhöfe der Zukunft stehen sinnbildlich für eine Branche, die auch im Wettbewerb um Fachkräfte selbstbewusst auftreten und dem Fahrermangel begegnen kann.

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