Credit: Spedition Schanz

Es gibt Menschen, die hinterlassen Spuren in ihrer Branche. Christoph Gerschermann zählt zweifellos zu ihnen. Über 40 Jahre gehörte er der Spedition Schanz im südhessischen Ober-Ramstadt an. Im Frühjahr ging der Prokurist in den Ruhestand.


„Ich gehe den Schritt einerseits mit Freude“, betont er. Denn das Tagesgeschäft habe ihn zuletzt mitunter schon sehr gefordert. „Gerade Personalführung macht in dieser Zeit nicht immer Spaß“, räumt der Routinier ein, dessen Team 70 Mitarbeiter umfasste.
Andererseits verabschiedete sich der Transport-Profi mit einem weinenden Auge. „Schließlich habe ich am Aufbau des Betriebs mitgewirkt. Daran nicht mehr beteiligt zu sein, tut schon ein bisschen weh“, so Gerschermann.

Geschäftsführerin Kerstin Seibert arbeitete über viele Jahre im gleichen Büro, eng mit Gerschermann zusammen. Als „kompetent, pflichtbewusst, engagiert und sehr konsequent“ charakterisiert sie ihn. Die Managerin, die die Spedition zusammen mit ihrer Schwester Christine Hemmel leitet, würdigt den langjährigen Leiter der Disposition: „Christoph Gerschermann ist jemand, der seine persönlichen Interessen und die seiner Familie häufig zugunsten der Firma zurückgestellt hat“.

BWL und Jura an der Uni

Trotz seines Ruhestandes bleibt Gerschermann der Firma verbunden. Der Spedition Schanz dient der Erfahrene fortan als Berater.
Seit vielen Jahren ist er als Beisitzer in der Tarifkommission des Fachverbands Güterkraft und Logistik aktiv. Dort will sich der 66-Jährige weiterhin engagieren. „Das gilt für den Fall, dass mein Rat weiterhin gefragt sein sollte“, schränkt er ein. Der Vater wird sich nun verstärkt um seinen elfjährigen Sohn kümmern.

Außerdem hat er sich als Gasthörer an der Frankfurter Universität eingeschrieben. „Vor allem betriebswirtschaftliche und juristische Themen interessieren mich“, macht Gerschermann deutlich. Er plant, häufiger zu reisen. Außerdem will der frühere Kicker vor allem Radfahren und Joggen. „Hoffentlich machen meine Knie das mit“, schmunzelt der 66-Jährige.
Keine Frage: Der lateinische Begriff Prokura bedeutet übersetzt soviel wie „Sorge tragen“. Dafür stand Prokurist Christoph Gerschermann im besten Sinne des Wortes!

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