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Der sogenannte eHighway auf der A5 wird aktuell verlängert, Ende dieses Jahres werden dann insgesamt 17 Kilometer als Pilotstrecke mit Oberleitungennfür elektrifizierte schwere Lkw betrieben. Damit setzt sich Hessen an die Spitze Deutschlands.

Der hessische Feldversuch zwischen den Anschlussstellen Langen/Mörfelden und Weiterstadt ist einer von drei in Deutschland: In
Schleswig-Holstein docken OberleitungsHybrid-Lkw (OH-Lkw) auf zehn Kilometern, in Baden-Württemberg auf knapp vier Kilometern an eine Oberleitungsanlage an. Mit der Erweiterung der hessischen Teststrecke von bisher zehn Kilometern – fünf in jede Richtung – um sieben Kilometer Richtung Darmstadt erhoffen sich Verkehrsforscher:innen neue Erkenntnisse darüber, inwieweit die Technologie sich für einen großflächigen Markthochlauf eignet. „Es kommen elektrifizierte Abschnitte
mit neuen Streckencharakteristika hinzu, zum Beispiel eine Anschlussstelle und ein Streckenabschnitt mit seitlicher Lärmschutzwand
“, berichtet ein Sprecher der Autobahn GmbH des Bundes, die den eHighway betreibt.

Zur Erinnerung: Hessens eHighway ist Dreh- und Angelpunkt des Projekts ELISA (Elektrifizierter, Innovativer Schwerverkehr auf Autobahnen). Der eHighway war die erste Teststrecke dieser Art in Deutschland und steht für eine neue Dimension der Elektromobilität. ELISA soll zeigen, wie der Verkehrssektor zum Erreichen der nationalen Klimaschutzziele beitragen kann – indem unter anderem elektrifizierte Schwerlast-Lkw entlang einer hochmodernen Infrastruktur klimafreundlich, weil emissionsarm unterwegs sind. „Der eHighway wird von den fünf im Feldversuch planmäßig eingesetzten Fahrzeugen wie vorgesehen mehrmals täglich im regulären Produktionsbetrieb der Logistikpartner befahren“, erzählt der Sprecher der Autobahn GmbH. „Die Versuchsanlage ist durchgängig in Betrieb, an einem durchschnittlichen Tag finden etwa 30 Fahrten an der Oberleitung statt. Eine genaue Frequenz ist jedoch nicht festgelegt, da die Logistikpartner eigenständig über den Einsatz der Fahrzeuge entscheiden. Dies ist Teil des Evaluationskonzepts.

Um in dem Feldversuch eine große Bandbreite wichtiger logistischer Marktsegmente abzudecken, sind fünf Transportpartner in ELISA eingebunden: Spedition Hans Adam Schanz GmbH & Co. KG, Ludwig Meyer GmbH & Co. KG, Contargo GmbH & Co. KG, Knauf Gips KG und Merck KGaA. Sie binden jeweils einen OHLkw in ihre täglichen Touren ein und untersuchen so das System auf seine Alltagstauglichkeit.
Mit der Verlängerung der Teststrecke entstehen unterschiedlich lange Streckenabschnitte. Das ermöglicht genauere Erkenntnisse hinsichtlich des Ladeverhaltens der OH-Lkw bei unterschiedlichen Ladezeiten – dies ist bedeutsam für die Batteriepufferung für Fahrten außerhalb der Autobahn – und damit auch hinsichtlich der Skalierbarkeit der Technologie“, erläutert der Autobahn-GmbH-Sprecher. „Zudem sollen dann neben Dieselhybridfahrzeugen erstmals auch rein batteriebetriebene Fahrzeuge zum Einsatz an der Oberleitung kommen.“

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